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Reimann zum Weltfrauentag: Pflege der Angehörigen bleibt Frauensache

08.03.2024 08:20
Die häusliche Pflege von Angehörigen wird überwiegend von Frauen geleistet. Das zeigen aktuelle Ergebnisse einer Befragung für den „WIdOmonitor“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Danach sind knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Menschen, die die Pflege von Angehörigen übernehmen, Frauen.

„Unsere Befragung zeigt, dass die Pflege Angehöriger nach wie vor überwiegend Frauensache ist. Bemerkenswert ist, dass sich der Frauenanteil von 63 Prozent im Vergleich zur Vorgänger-Befragung von 2019 nicht verringert hat", erklärt Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, aus Anlass des Weltfrauentages am 8. März und führt weiter aus. "Wir brauchen auch in diesem Bereich der Sorgearbeit mehr Gleichberechtigung und eine gerechtere Verteilung der Belastungen, die durch die Pflege von Angehörigen entstehen."

Die Tatsache, dass immer noch fast zwei Drittel der pflegenden Angehörigen Frauen seien, werfe ein Schlaglicht auf die Tatsache, dass klassische Rollenbilder offenbar nach wie vor dominieren. Laut der Befragung kümmern sich Frauen auch häufiger um die Pflege ihrer Eltern, Schwiegereltern oder pflegebedürftigen Kinder, sind also in der intergenerativen Pflege engagierter als Männer.

Reimann: "Diese Unterschiede haben letztlich auch mit dem Gender Pay Gap zu tun. Oft ist es schlicht billiger und ökonomisch rational für Paare, die schlechter bezahlte Arbeit von Frauen zugunsten der Pflege Angehöriger aufzugeben. Das Schließen der Lücken zwischen den Geschlechtern in der fairen Bezahlung und bei der Übernahme von Verantwortung für die Pflege Angehöriger sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die wir gemeinsam tragen müssen.“

 

Die Ergebnisse beruhen auf einer Befragung von rund 1.000 erwachsenen Haupt-Pflegepersonen über das forsa.omninet Online-Panel. Befragt wurden Personen, die die in der eigenen Häuslichkeit versorgten Menschen pflegen und betreuen. Die vollständigen Ergebnisse werden in Kürze in der Publikationsreihe „WIdOmonitor“ veröffentlicht.