Sie sind hier: Startseite News Schleswig-Holstein stellt sich für die Pflegezukunft auf

Schleswig-Holstein stellt sich für die Pflegezukunft auf

11.06.2015 18:52
Schleswig-Holstein ist mit den Vorbereitungen zur Errichtung einer Pflegekammer auf gutem Weg zu einer zukunftsfähigen Pflege. Nach Überzeugung der Befürworter der Pflegekammer ist diese das notwendige Instrument, die Attraktivität des Pflegeberufes zu sichern. Zwar könne die Selbstverwaltung der Pflege den aktuellen Pflegenotstand nicht abwenden, denn dieser ist von den bisherig zuständigen Entscheidungsträgern zu verantworten. Diese haben vor allem die Attraktivität des Pflegeberufes in den zurückliegenden Jahrzehnten beschädigt.

Mit Blick auf den Reformbedarf in der Pflege  haben die Befürworter der Pflegekammer die besseren Argumente. Nicht weniger Qualifikation ist die Antwort auf den Pflegenotstand – der weitaus größte Personalbedarf in der Pflegeversorgung besteht bei den Pflegefachpersonen. Wie Forscher des Instituts für Arbeit und Technik in einem aktuellen Aufsatz im Pflege-Report 2015 aufzeigen, fehlen deutschlandweit in wenigen Jahren bereits 130.000 Pflegefachpersonen. Die notwendigen Anstrengungen zur Abwehr des Mangels müssen sich daher vor allem auf Ausbildung und Qualifizierung in der Pflege erstrecken, so die Forscher.

Die Pflegekammer in Schleswig-Holstein wird der Garant dafür sein, diese Entwicklung sicher zu stellen. Die Gegner der Pflegekammer unternehmen aus ihren persönlichen Interessenlagen eine Reihe von Anstrengungen, die die Zukunftsfähigkeit der Pflege ernsthaft gefährden würden. Wer heute noch ein auskömmliches Gehalt für Pflegende in Frage stellt, den Reformbedarf der Pflegeausbildung ignoriert und der akademischen Pflegeausbildung die Daseinsberechtigung abspricht, sollte an der Diskussion über die zukünftige Ausrichtung der Pflegeberufe nicht beteiligt sein.

Die Pflegekammer ist das demokratisch legitimierte Selbstverwaltungsorgan der Pflege – die Pflege hat das Vertrauen verdient, die eigenen Dinge in die Hand nehmen zu können. Das sieht der größte Teil der Berufskollegen in Schleswig-Holstein auch  so.