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DBfK: "Verdi überschreitet Grenzen"

18.12.2023 15:28
Die AG Junge Pflege des DBfK Südwest unterstützt die Errichtung einer Pflegekammer in Baden-Württemberg und positioniert sich gegen eine Postkartenkampagne der Gewerkschaft Verdi, die sich gegen eine Kammergründung ausspricht.

Im Land Baden-Württemberg befindet sich die Selbstverwaltung der professionell Pflegenden gerade im Umbruch. Am 24. Mai 2023 beschloss der Landtag Baden-Württemberg auf Grundlage einer repräsentativen Befragung das Gesetz zur Errichtung einer Landespflegekammer. Für beruflich Pflegende bedeute dies eine Chance, sich Gehör in der Politik zu verschaffen und endlich mitreden zu können, statt Entscheidung über ihren Kopf hinweg ertragen zu müssen.

Die Etablierung trage zur weiteren Professionalisierung des Pflegeberufs und zur Steigerung der allgemeinen Pflegequalität bei. Für die AG Junge Pflege Südwest, DBfK Freiburg, äußern sich Tristan Stecker und Moritz Köbke: "Wir als AG Junge Pflege des DBfK Südwest, also die Vertretung der jungen Pflegenden, Auszubildenden und Studierenden in der Pflege, machen uns Sorgen über die Zukunft unserer Profession. Die Vergangenheit der Pflegepolitik zeigt, dass unser Berufsstand sich ohne politisches Mitspracherecht weder weiterentwickeln noch eine eigene öffentliche Stimme mit der nötigen Reichweite erzielen kann. So werden die Pflegeberufe in Deutschland nach wie vor von einigen Akteur:innen des Gesundheitswesens nicht als eigene Profession angesehen. Wir benötigen die Selbstverwaltung, um den Beruf in seiner Vielfältigkeit, Eigenständigkeit und Wertigkeit zu präsentieren und um die Weiterentwicklung des Pflegeberufes zu fördern. Wir als AG Junge Pflege setzen uns stark für die Ausweitung der pflegerischen Studiengänge ein. Wir möchten die gesellschaftlichen Vorurteile überwinden und den Beruf für Auszubildende, Berufsaussteiger:innen und alle beruflich Pflegenden wieder attraktiver gestalten. Trotz verstärktem Fokus auf die Pflege in der zurückliegende Coronapandemie konnten diese Probleme nicht gelöst werden. Generell befürworten wir eine Pflegekammer, welche eng mit den Gewerkschaften, Berufsverbänden und der Politik zusammenarbeitet. Um Bedingungen zu verändern und die Zukunft gemeinsam gestalten zu können, ist der beschriebene ,Dreiklang" unabdingbar. Wie diese Zusammenarbeit funktionieren kann, zeigen andere Berufskammern auf Landes- und Bundesebene regelmäßig."

"Nicht alle Akteure in der Pflegepolitik", so Stecker und Köbke weiter, "befürworten die Errichtung einer Landespflegekammer in BadenWürttemberg. So versucht zum Beispiel die Gewerkschaft ver.di, die Errichtung der Landespflegekammer mit allen Mitteln zu verhindern. Zuletzt hat eine Postkartenkampagne (primär bei den Uniklinika in Baden-Württemberg) für Aufsehen gesorgt. Hier wurde, im Format einer Weihnachtskarte, polemisch dazu aufgerufen, eine Einwendung gegen die Errichtung der Landespflegekammer einzureichen. Diese Aktion ist aber nur als Spitze des Eisbergs zu sehen. Wir, als Vertretung der Jungen Pflegenden im DBfK Südwest, sind mit der Art und Weise der Kommunikation von ver.di nicht einverstanden. Es kann nicht sein, dass eine solch große Gewerkschaft so unsachlich, gar populistisch, nach außen auftritt. Wir plädieren für einen offenen, sachlichen und konstruktiven Dialog, um gemeinsam das bestmögliche Ergebnis für professionell Pflegende und vor allem auch für die Versorgung der Bürger:innen in BadenWürttemberg zu erreichen. Jetzt und auch in der Zukunft in der Landespflegekammer."