Vertreter von Kliniken, Ärzten und Pflege erwarten baldmöglichst auch Impfpflicht für alle
Die am 10. Dezember im Bundestag beschlossene Impflicht u. a. für die Beschäftigten im Gesundheitswesen sei ein weiterer, wichtiger Schritt in der Pandemiebekämpfung. Die überwiegende Mehrheit aller Mitarbeitenden in Arztpraxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen sein selbstverständlich geimpft und hätten überwiegend ihre dritte Auffrischungsimpfung hinter sich. Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht biete aber keinen ausreichenden Schutz und könne lediglich ein erster Schritt sein. Es sei geboten, die Impflicht zügig auch auf die gesamte Bevölkerung auszudehnen. Wenn Vernunft und eigenverantwortlich gelebte Solidarität nicht ausreichten, brauche es gesetzliche Maßnahmen beim Kampf gegen die Pandemie. Der VdPB ist überzeugt von den eindringlichen Warnungen der Wissenschaftler, dass ohne eine flächendeckende Impfung aller Menschen das Virus nicht besiegen werden könne.
Die derzeitige Versorgungssituation im akut-stationären Krankenhausbereich, bei den niedergelassenen Ärzt:innen mit enormen Engagement beim Impfen und in den Pflegeheimen sei weiterhin äußerst herausfordernd. Dringend notwendige Operationen könnten seit mehreren Wochen kaum noch durchgeführt werden.
„Die Lage in den Praxen, Kliniken und Einrichtungen der Langzeitpflege in Bayern ist dramatisch. Unsere Beschäftigten sind ausgebrannt und brauchen dringend Entlastung. Patient:innen und Bewohner:innen leiden körperlich und seelisch durch abgesagte Behandlungen, fehlende Besuchsmöglichkeiten und zunehmend auch ausbleibende Versorgung“, fassen die Geschäftsführer und Vorstände der vier Verbände zusammen. „Alleine schaffen wir es nicht, die Pandemie zu besiegen – wir brauchen dazu schnellstmöglich auch die Impfung für jede und jeden! Eine ausschließlich einrichtungsbezogene Impflicht erhöht den Druck auf die dort Beschäftigten unnötig, obwohl gerade sie seit vielen Monaten unter größter Belastung die Versorgung weiter sicherstellen.“