Sie sind hier: Startseite News Zankäpfel in der Pflege: Pflegeberufe und Pflegekammern entzweien die Pflegebranche

Zankäpfel in der Pflege: Pflegeberufe und Pflegekammern entzweien die Pflegebranche

08.04.2016 10:39
Mit dem für 2018 geplanten Pflegeberufegesetz, das die Zusammenlegung der Kranken-, Kinder- und Altenpflege zu einer generalistisch ausgerichteten Pflegeausbildung vorsieht, soll das Berufsbild Pflege attraktiver gemacht werden. Doch der Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Gröhe ist äußerst umstritten, wie eine von Verbänden, Patientenorganisationen und Fachgesellschaften unterzeichntete Resolution zeigt.

Mehrere Ausschüsse des Bundesrates empfahlen im Februar ebenfalls einen Aufschub des Gesetzes um ein Jahr, damit der Entwurf nachgebessert werden könne. Und die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens stelle sich gegen das gesamte Gesetz und befürchte sogar, dass die ambulanten Pflegedienste sich künftig aus der Ausbildung zurückziehen würden.

Auf dem Hauptstadtkongress in Berlin soll die Diskussion in der Veranstaltung mit dem Titel „Das neue Pflegeberufegesetz: Altenpflege ade? Generalistik im Wartestand“ mit diversen Stakeholdern fortgeführt werden.

Heftigen Streit gebe es nach wie vor auch um Pflegekammern: Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein haben bereits per Gesetz eingerichtete Pflegekammern, in denen Beschäftigte aus den Pflegeberufen obligatorisch Mitglied sind. Niedersachsen plane ebenfalls eine Kammer. In Hamburg jedoch habe sich bei einer Befragung eine Mehrheit der Pflegerinnen und Pfleger dagegen ausgesprochen. Im Internet zeugten Kampagnen für weitere Kammern von der aufgeheizten Stimmung an der Basis.

Pro und contra des kontroversen Themas diskutieren auf dem Hauptstadtkongress, der vom 8. - 10. Juni 2016 CityCube Berlin stattfindet, Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, und Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege, in der Veranstaltung „Pflegekammer pro und contra“.