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Ein gesamtgesellschaftliches Ziel

02.10.2018 19:45
Rund 73% der Pflegebedürftigen werden nach Angaben des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) zu Hause gepflegt. In dieser Zahl manifestiert sich die Notwendigkeit für Unternehmen, flexible Arbeitszeitmodelle zu etablieren – nicht zuletzt auch unter dem Gesichtspunkt der Fachkräftesicherung, die sich vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zunehmend als Herausforderung darstellt. Der Otto Heinemann Preis zeichnet Unternehmen unterschiedlicher Größe aus, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch innovative und pragmatische Lösungen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ermöglichen. Pflegebewusste Personalpolitik wird am 8. November von spectrumK in Kooperation mit dem BKK Dachverband e.V. und dem IKK e.V. auf der Berliner Pflegekonferenz 2018 mit dem Otto Heineman Preis ausgezeichnet.

>> „Der Eintritt der Pflegebedürftigkeit von Angehörigen geschieht meistens überraschend und stellt viele Beschäftigte vor die ganz persönliche Herausforderung, neben der Berufstätigkeit auch den neuen verantwortungsvollen Aufgaben im familiären Bereich gerecht zu werden“, sagt Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand und für die neuen Bundesländer.

Der Leiter des Ministeriums, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, übernimmt in diesem Jahr die Schirmherrschaft für den Otto Heinemann Preis, welcher von Hirte als „wichtiges Signal“ der Würdigung von Unternehmen gewertet wird, „die hier mit innovativen und pragmatischen Konzepten vorangehen“. Yves Rawiel, Geschäftsführer von spectrumK und Initiator der Berliner Pflegekonferenz, nimmt die wachsende Präsenz der Pflege in der Gesellschaft und somit auch in der Arbeitswelt wahr: „Viele Arbeitgeber haben erkannt, dass sie ihre Angestellten bei der Doppelbelastung von Beruf und Pflege unterstützen müssen. Denn damit festigen sie nachhaltig das Verhältnis zu ihren Mitarbeitern. Die Pflege nimmt in einer Gesellschaft mit immer mehr älteren Menschen eine zentrale Rolle in allen Lebensbereichen ein.“

Diese vielseitigen Lebensbereiche repräsentieren auch die nominierten Unternehmen.
Bei den Organisationen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern wurden
• das Oberlandesgericht Köln
• der Kreis Rendsburg-Eckernförde
• die Alexander-Stift GmbH
ausgesucht.

In der Kategorie mit bis zu 5.000 Mitarbeitern haben es
• die IKK Südwest
• die St. Elisabeth-Stiftung sowie
• der LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein a.G.
in die Endrunde geschafft.

Aus den Bewerbern ab 5.001 Mitarbeitern konnten
• die Henkel AG & Co. KGaA, Standort Düsseldorf
• die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und
• die Fraport AG
die Experten-Jury für sich entscheiden.

Dabei überzeugten die Unternehmen mit Maßnahmen wie der Einrichtung von Arbeitszeitbudgets im Sinne von Zeitkonten, die aufgebaut und im Bedarfsfall abgerufen werden können, der Ausbildung in Teilzeit oder der Einordnung der Auszeit für Pflege als Weiterbildung. „Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist ein bestimmendes Thema unserer heutigen Arbeitswelt. Es existieren mittlerweile sehr viele kluge Lösungen“, zeigt sich Yves Rawiel vom Engagement der Bewerber überzeugt.

Auch Fachkräftesicherung ist ein zentraler Aspekt guter Arbeitsbedingungen, wie Christian Hirte weiß: „In Deutschland herrscht in einigen Regionen und Branchen ein hoher Bedarf an Fachkräften. Das Erwerbspotenzial nimmt zunehmend ab, gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist es schon heute nicht leicht, offene Stellen mit geeigneten Fachkräften zu besetzen. Fachkräftesicherung ist daher ein wichtiges Anliegen der gesamten Bundesregierung, gerade im Hinblick auf die künftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.“ Die Nominierten haben, so kann man annehmen, bei den beruflichen Rahmenbedingungen wohl schon einmal entscheidende Vorteile. <<

Ausgabe 03 / 2018