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Kritischer Blick auf die Generalistik

01.04.2017 01:25
Bei einem Ortstermin des Bundestagsabgeordneten Jan Metzler im Johannes Centrum Osthofen in der Region Worms-Alzey-Oppenheim haben Pflegeunternehmer und Pflegende Kritik an der Zusammenlegung der Ausbildungsberufe in der Pflege geübt. "Wir setzen neben jungen Auszubildenden auch auf ältere Umschüler, die eine neue berufliche Perspektive in der Pflege finden. Diese Menschen würden wir bei einer Zusammenlegung der drei Ausbildungen für die Altenpflege verlieren, was die pflegerische Versorgung der Menschen in Rheinland-Pfalz gefährden würde", warnte Benjamin Wegner, der Geschäftsführer des Johannes Centrum Osthofen.

Dort hatte sich der CDU-Politiker Metzler nach Angaben des bpa zunächst die Pflege und Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner angesehen und dann das Gespräch mit den Praktikern gesucht. Er selbst sehe die diskutierte generalistische Pflegeausbildung kritisch, sagte der CDU-Abgeordnete. "Wenn man sieht, mit wie viel Elan und Freude die Beschäftigten in der Einrichtung diesen sinnstiftenden Beruf ausüben, muss man sich die Frage stellen, ob dies durch eine generalistische Ausbildung weiterhin gewährleistet bleibt oder die Hürde in den Beruf unnötig hoch sein wird." Auch mit Blick auf den schon bestehenden Fachkräftemangel sei die generalistische Ausbildung kritisch zu hinterfragen.

Die im bpa organisierten Pflegeheime und Pflegedienste in Rheinland-Pfalz befürchten, dass bei einer zusammengelegten Ausbildung viele spezifische Inhalte für die Versorgung älterer Menschen noch zusätzlich im Anschluss vermittelt werden müssten. "Unsere Auszubildenden und Umschüler entscheiden sich sehr bewusst für die Altenpflege und eben nicht für einen der anderen Pflegeberufe. Sie würden durch die faktische Abschaffung einer eigenständigen Altenpflegeausbildung abgeschreckt", bekräftigte Geschäftsführer Wegner.

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