Sie sind hier: Startseite News Wenig Vertrauen in die Politik beim Thema Pflege

Wenig Vertrauen in die Politik beim Thema Pflege

27.03.2017 15:48
Das deutsche Marktforschungsinstitut Psyma ist seit September 2016 offizieller Marktforschungspartner des Deutschen Pflegetags in Berlin. In diesem Rahmen plant Psyma, gemeinsam mit dem Deutschen Pflegetag, Ergebnisse des „Deutschen CARE Klima-Index“ ab Herbst 2017 einmal jährlich zu veröffentlichen, mit dem Anspruch, den deutschlandweit ersten ganzheitlichen Stimmungsindikator für den Zukunftsmarkt Pflege zu generieren.

Es wird nach Angaben des Unternehmens das erste übergreifende Stimmungsbarometer der Pflege sein, da alle relevanten Zielgruppen und Themenfelder in einem befragt werden: Professionell Pflegende, Pflegende Angehörige, chronisch Kranke mit Pflegebedürftigkeit, Ärzte, Apotheker, Kostenträger, Wirtschaftsunternehmen und Kommunen. Im Rahmen dieses geplanten CARE Klima-Index hat Psyma nun im Februar eine erste Kurzbefragung mit n=866 Mitarbeitern aus der professionellen Pflege zur Stimmung vor der Wahl durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigen laut Marktforschungsinstitut, dass die Branche sich wenig beachtet fühlt. Aus ihrer Sicht haben nicht nur Energiewende und innere Sicherheit, sondern selbst das Thema Maut eine höhere Priorität in der Politik. 17% der Befragten fühlen sich von den etablierten Parteien überhaupt nicht vertreten – im Vergleich zu 4% jüngster Forsa-Ergebnisse. Mit nur 2% haben rechtspopulistische Positionen in der Branche keinen Rückhalt. Mehr als 40% der Befragten trauen den Parteien keine Pflegekompetenz zu, ein klares Zeichen dafür, dass Politik und Parteien hier gefordert sind, sich zukünftig mehr zu engagieren.

Bisherige gesetzliche Änderungen wie die PSG und das Krankenhausstrukturgesetz zeigten im Berufsalltag der Pflegenden noch keine Wirkung. 58% der Befragten in der Altenpflege und 73% in der Krankenpflege sehen bis dato keine Verbesserung ihrer Situation. Nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern auch die Attraktivität des Berufsbildes insgesamt müssten dringend verbessert werden: 30% der Befragten würden Ihren Beruf in keiner Weise weiterempfehlen. Letztendlich fordert die Pflege eine starke Stimme: fast 2/3 der Befragten wünschen sich eine Vertretung durch Selbstverwaltung, nur 16% verlangen nach Mitgliedschaften in existierenden Verbänden oder Gewerkschaften.

abgelegt unter: