Höchste Zeit für gute Arbeitsplätze
„,Ambulant vor stationär‘ muss die Devise heißen – und so konsequent wie möglich umgesetzt werden. Die jüngsten Reformen der Pflegeversicherung bahnen den richtigen Weg, er ist nun mit Augenmaß und dem Blick auf die Pflegezukunft zu gehen“, sagt die Pflegeexpertin.
Viele Probleme seien aber nach wie vor ungelöst: der Fachkräftemangel in der Pflege hat kritische Ausmaße angenommen, Versorgungsdefizite häufen sich und machen Schlagzeilen. Die hohe Arbeitsverdichtung belaste die Pflegefachpersonen seit langem und erzeuge stressbedingte Erkrankung; die Berufsgruppe altert, für gut ausgebildete Schulabgänger bleibt die Branche eher unattraktiv. Die auch statistisch abzulesenden Zuwächse an Pflegebedürftigkeit in Deutschland erfordern, den Pflegeberuf deutlich attraktiver zu machen – und es sei allerhöchste Zeit dafür.
Der DBfK fordert:
- Die Arbeitsbedingungen müssen erheblich verbessert und mehr Fachpersonal eingesetzt werden.
- Die Potenziale, die in der hohen Teilzeitquote liegen, sind konsequent auszuschöpfen – längst nicht jeder arbeitet freiwillig mit einem begrenzten Arbeitsvolumen.
- Die Leistungen der Pflegeversicherung für Tariflöhne der Beschäftigten müssen auch bei denen ankommen!
- Pflegeschülerinnen und –schüler sind „Auszubildende“, keine billigen Arbeitskräfte!
- Die Berufsausbildung Pflege muss auch in Deutschland Anforderungen erfüllen, die international üblich sind: ein hohes Kompetenzniveau vermitteln, die breite Basis für ein vielseitiges Tätigkeitsspektrum und lebenslange Perspektive im Beruf legen, Karrieren ermöglichen, europaweite Anerkennung sowie gut geregelte Durchlässigkeit beinhalten. An einer Pflegebildungsreform im Sinne der Generalistik führt deshalb kein Weg vorbei.
Pflege als ein politisches Dauerthema, dürfe nach Ende der laufenden Legislaturperiode nicht ad acta gelegt werden.