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Krankenhaus-Studie: Mehr als jede fünfte Klinik in Deutschland klagt über Personalmangel

06.05.2015 11:42
Während der nun vorliegende Gesetzesentwurf zur anstehenden Krankenhausreform erhebliche neue Anforderungen an die Kliniken formuliert, fehlt vielen Krankenhäusern schon heute das Personal, um überhaupt den normalen Behandlungs- und Pflegealltag zu meistern. So sehen sich 23 Prozent der deutschen Kliniken nur bedingt bis gar nicht in der Lage, dem Mangel an Ärzten, Pflegepersonal oder auch in der Verwaltung noch zu begegnen. Jedes zehnte Krankenhaus spricht sogar von einem Personalnotstand. Unter den Häusern in öffentlicher Trägerschaft sieht sogar jedes sechste die Schmerzgrenze in Sachen Personal als erreicht an. Für die Studie befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Personalberatung Rochus Mummert 100 Geschäftsführer und Direktoren deutscher Kliniken.

Wie die Rochus-Mummert-Studie weiter zeigt, hat die dünne Personaldecke erhebliche Folgen. So führt der damit einhergehende hohe Leistungsdruck bereits in jedem zweiten Krankenhaus zu einem erhöhten Krankenstand. Jeder dritte Klinikchef räumt darüber hinaus ein, dass aufgrund der wachsenden Belastung die Zahl der Burn-out-Fälle innerhalb seiner Belegschaft steigt. Zudem sind bei gut jedem fünften Mitarbeiter erste Anzeichen einer inneren Kündigung zu verzeichnen.

„Da – unabhängig von der Art der Trägerschaft – gut jede zweite Klinik erwartet, dass die personelle Aufstellung schon in den kommenden zwölf Monaten eher schwieriger werden wird, dürfte sich die Situation schon bald abermals verschärfen“, sagt Dr. Peter Windeck, Studienleiter und Geschäftsführer von Rochus Mummert Healthcare Consulting. „Unsere Studie zeigt eindeutig, dass der drohende oder sogar schon akute Personalmangel die deutschen Krankenhäuser massiv umtreibt und vielerorts den Klinikalltag negativ beeinflusst“, so Windeck weiter. Das unterstreichen auch die Reaktionen der Klinikmanager auf den nun vorliegenden Gesetzesentwurf zur Krankenhausreform.Sie warnen die Politik eindringlich davor, bei der aktuellen Qualitätsdebatte den Faktor Personal – von der Vergütung bis hin zur Fort- und Weiterbildung – außen vor zu lassen.

„Aus der täglichen Praxiserfahrung in den Krankenhäusern heraus kann ich mich diesem Appell nur anschließen“, sagt Rochus-Mummert-Geschäftsführer Windeck. Was Personalarbeit im Krankenhaus in solch bewegten Zeiten leisten sollte, ist auch das Thema auf dem diesjährigen Kongress „KlinikManagementPersonal 2015“ am 19. und 20. Mai in Hannover, der von Rochus Mummert Healthcare Consulting mitveranstaltet wird: http://www.klinikmanagementpersonal.de/2015/home/

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