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Pflege-Roboter – ein Segen oder ethisch zweifelhaft?

29.04.2016 11:21
In Hightech-Systemen steckt auch für die Altenpflege großes Potenzial. Prototypen wie ein unter dem Parkett verlegter, gewichtssensitiver Bodenbelag, der bei einem Sturz via Funk oder Internet Alarm auslöst oder intelligente Überlaufsysteme für die Badewanne als Unterstützung Demezkranker stehen exemplarisch für innovative Assistenzsysteme. Doch es gibt auch Widerstand. Der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit dikutiert vom 8. bis 10. Juni 2016 Chancen und Risiken der Robotik.

In der stationären Pflege sei die Robotik auf dem Vormarsch: Der Prototyp eines Roboters könne Heimbewohnern nicht nur Wasser ausschenken, sondern er registriere nach Gesichtserkennung auch für jeden Einzelnen die getrunkene Menge. Die Geruchssensoren eines anderen Systems meldeten "Inkontinenzereignisse" an die Stationsleitung. Und ein japanischer Roboter könne bereits Patienten aus dem Bett heben und zur Toilette bringen. Nachgedacht werde auch schon über einen Roboter, der wie ein Kleidungsstück übergezogen wird und dem Nutzer Bewegungen auszuführen hilft, die der aus eigener Kraft nicht mehr ausführen kann.

Viele Hoffnungen verknüpfen sich mit solchen Technologien, wie beispielsweise auch das Potenzial dieser als "vorpflegerischen Assistenzsysteme", die eventuell den Eintritt des Pflegefalls verzögern könnten oder die Möglichkeit der Personaleinsparung durch technische Lösungen.

Aber es gebe auch Widerstand: In Japan habe man in Pflegeheimen technische Überwachungssystemenach Protesten wieder abgebaut. Und auch hierzulande gebe es wenig Bereitschaft, sich bei Alltagsdingen wie Haare waschen, Trinken oder Gehen von Maschinen helfen zu lassen, sagt der Sprecher eines Technologiekonzerns.

Unter dem Titel "Pflegeroboter ja oder nein? Neue Technologien und Helfer für Pflegekräfte und Patienten"
diskutieren technologische, gesundheitsökonomische und ethische Aspekte dieses Themas Experten aus der Pflege vom 8. bis 10. Juni 2016 auf dem 19. Hauptstadtkongress im CityCube Berlin.

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