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Zukunft der Pflege erfordert breit angelegte Kompetenz und Aufwertung der Pflegeberufe

11.03.2016 13:48
Der am 7. März veröffentlichte Pflege-Report 2016 von AOK und WIdO zeigt die Dimension der Herausforderung, die sich mit zunehmender Alterung der Bevölkerung und steigenden Zahlen von Pflegebedürftigkeit stellt. Vor diesem Hintergrund bekräftigt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) erneut seine Forderung nach breit angelegter generalistischer Pflegeausbildung verbunden mit einer deutlichen Aufwertung der Pflegeberufe im Gesundheitssystem.

„Der diesjährige Pflegereport hat das Potenzial der Pflegenden untersucht. Die meisten pflegebedürftigen Menschen werden nach wie vor innerhalb der Familie versorgt. Die Leistung, die pflegende Angehörige damit für die Gesellschaft erbringen, entspricht einem Gegenwert von ca. 37 Milliarden pro Jahr. Ihr Einsatz kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie in jeglicher Hinsicht zu stärken und zu entlasten muss also vorrangiges Ziel der Pflegepolitik sein“, sagt dazu DBfK-Referentin Johanna Knüppel. „Damit das Versorgungsnetz tragfähig bleibt, brauchen wir eine verlässliche und sinnvolle Verknüpfung von familiärer und professioneller Pflege. Die Steuerung müssen Pflegefachpersonen mit guter Qualifikation und hoher Beratungskompetenz übernehmen, um vorhandene Ressourcen effizient zu nutzen. Denn dazu wird es  nötig sein, über fachlich kompetente Pflege hinaus

  • Versorgung auf die Lebenswelt bezogen und an den Wünschen und Ressourcen der Betroffenen auszurichten,
  • die Vielfalt der Angebote im System zu kennen und zu bewerten,
  • bei der Inanspruchnahme von Hilfen maßgeblich zu unterstützen, sowie
  • eine Überforderung pflegender Laien frühzeitig zu erkennen und sensibel zu addressieren.


Für diese Aufgaben brauchen Pflegefachpersonen eine Ausbildung, die auf die Anforderungen im Beruf vorbereitet und Entwicklungspotenzial bietet. Das Berufsfeld muss attraktiv und motivierend gestaltet sein, der Arbeitsalltag den heutigen Erwartungen an Gesundbleiben im Beruf und gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben entsprechen.“

Seit Jahren fordere der DBfK eine spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege, mehr Autonomie und erweiterte Aufgaben sowie eine Ausbildungsreform im Sinne der Generalistik. Die aktuellen Reformvorhaben böten eine Chance, die nicht verspielt werden dürfe.

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