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DBfK fordert wirksame und nachhaltige Gesundheitsförderung in der Pflege

28.06.2019 16:02
„Die Pflege krankt“ – Dieser Befund des am 26. Juni veröffentlichten Gesundheitsreport 2019 der TK kann niemanden überraschen, der die Entwicklung in den Pflegeberufen in den vergangenen Jahren verfolgt hat. Beruflich Pflegende weisen weit höhere krankheitsbedingte Fehlzeiten auf als der Durchschnitt anderer Branchen, besonders dramatisch sind die Zahlen bei Rücken- und psychischen Erkrankungen. „Dieser Report reiht sich ein in die Reihe vorangegangener mit ähnlichen Ergebnissen“, stellt Johanna Knüppel, Sprecherin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), in Berlin fest.

„Wir brauchen wirklich nicht noch mehr Erkenntnisse darüber, was die seit langem anhaltende Überlastung mit den Menschen in den Pflegeberufen macht. Jeder kann das sehen – und viele Verantwortliche sehen seit Jahren nur zu, wie die Zahlen steigen. Wir brauchen auch nicht noch mehr Gesundheitsförderprojekte hier und da, die vorübergehend die Probleme adressieren, allzu oft aber nur als „Feigenblatt“ dienen, weil man an die wirklichen Ursachen nicht rühren will. Echte und nachhaltige Gesundheitsförderung für beruflich Pflegende muss zuallererst ein Gleichgewicht herstellen zwischen Arbeitsaufkommen und verfügbarer Pflegefachpersonalkapazität. Die Stilllegung von Klinikbetten oder Bewohnerplätzen mag unpopulär sein, ist aber vor allem eine Maßnahme zum Schutz von pflegebedürftigen Menschen und der Personen, die sie betreuen. Erst auf dieser Grundlage haben dann auch Fördermittel für Prävention eine echte Chance, die gewünschten Effekte zu erzielen.“

Der DBfK beobachtet seit langem mit großer Sorge, wie sich das Krankheitsgeschehen in den Pflegeberufen verändert und wie stark die stressbedingten Erkrankungen (Depression, Burnout, Suchterkrankungen …) Jahr für Jahr ansteigen. Gleichzeitig werde viel Geld für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderprojekte ausgegeben – ohne nennenswerten Erfolg. Die steigenden Krankheitsausfälle verschärften zudem den ohnehin dramatischen Pflegepersonalmangel weiter und schreckten interessierte Bewerber ab. Wer Fachkräfte gewinnen und binden wolle, sollte wissen, dass er sie nicht verschleißen dürfe.

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